Informationen zur Barrierefreiheit von PDF-Dokumenten im Unternehmen

Barrierefreie PDFs sind einfach zu benutzen: Sie ermöglichen es den meisten Menschen, sie anzuzeigen, zu lesen oder mit ihnen zu interagieren. Das Ziel ist es,…

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Juni 05, 20245 Minuten Lesezeit

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Barrierefreie PDFs sind einfach zu benutzen: Sie ermöglichen es den meisten Menschen, sie anzuzeigen, zu lesen oder mit ihnen zu interagieren. Das Ziel ist es, ein integratives Erlebnis zu schaffen. Deshalb werden alle PDFs unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit erstellt oder mit entsprechenden Tags versehen. Für diejenigen, die dies nicht benötigen, behält das Dokument sein gewohntes Aussehen.

Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Unten sehen Sie ein Beispiel für ein PDF-Dokument, das einer typischen Kreditkartenabrechnung ähnelt. In Adobe Professional gibt es eine Option zur Anzeige der Tag-Struktur, die den Status der Barrierefreiheit für dieses Dokument zeigt. Wenn es nicht zugänglich ist, ist der Tag-Baum leer und bietet keinerlei Informationen. Wenn ein Bildschirmlesegerät versucht, dieses Dokument zu lesen, kann es lediglich versuchen, es der Reihe nach von oben nach unten und von links nach rechts zu verarbeiten. Für eine sehbehinderte Person ist dies im Grunde Kauderwelsch. Zur Navigation müssen Tastenkombinationen verwendet werden, um die gewünschten Informationen zu extrahieren.

Nicht getaggtes PDF-Dokument

Wenn wir uns nun das folgende Dokument ansehen, haben wir eine vollständig getaggte und zugängliche PDF-Datei, die alle Kriterien für die Barrierefreiheit erfüllt. Noch wichtiger ist, dass ein Nutzer mit einer Sehbehinderung mit einem Bildschirmlesegerät durch das Dokument navigieren kann. Dabei werden die im Baum sichtbaren Tags zur Hilfe genommen. So erhält er dieselben Informationen wie jemand ohne Sehbehinderung, was allen Nutzern eine umfassende Erfahrung ermöglicht.

PDF-Dokument mit korrekten Tags für Bildschirmlesegeräte

Herausforderungen bei der Umsetzung der Anforderungen an die Barrierefreiheit von Dokumenten

Wenn wir die Anforderungen an die Barrierefreiheit erfüllen, haben wir es zunächst mit umfangreichen Dokumenten zu tun, d. h. mit systemgenerierten Inhalten wie Kontoauszügen, Kreditkartenabrechnungen, Versicherungspolicen und Leistungserklärungen. Diese Dokumente haben zwar ein ähnliches Erscheinungsbild, enthalten aber für jeden Kunden oder Benutzer unterschiedliche Informationen. Oftmals handelt es sich dabei um vertrauliche personenbezogene Daten („Personal Identifiable Information“, PII). Auf der anderen Seite gibt es Ad-hoc-Dokumente, wie z. B. Marketingmaterialien, HR-Dokumente und Unterlagen zu internen Richtlinien. Diese werden einmal erstellt, aber von vielen genutzt. In der Regel enthalten sie keine wichtigen privaten Informationen. Herausforderungen ergeben sich bei Formularen, Bildern und Infografiken, die bestimmte Informationen vermitteln sollen, aber Probleme mit der Barrierefreiheit mit sich bringen können.

Welche Dokumenttypen sind zu berücksichtigen?

Lassen Sie uns unseren Ansatz anhand der Dokumenttypen kategorisieren. Dabei unterscheiden wir zwischen Ad-hoc-Dokumenten, hochvolumigen Dokumenten und Scans oder Visualisierungen. Ad-hoc-Dokumente, die einmal erstellt und in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet werden, sind meist sehr inhaltsreich und enthalten Bilder und Grafiken. Ihre Struktur ist oft frei fließend. Auch wenn sie in erster Linie intern genutzt werden, können einige von ihnen für die Öffentlichkeit bestimmt sein. Großvolumige Dokumente machen den Großteil der typischen Kundenkommunikation aus, wie z. B. Kontoauszüge, Bescheide oder Rechnungen, die regelmäßig erstellt werden und bei verschiedenen Kunden ein einheitliches Erscheinungsbild aufweisen.

Scans und Visualisierungen stellen eine besondere Herausforderung dar, insbesondere wenn es sich um Elemente handelt, die nicht mit Text durchsuchbar sind. Gescannte Daten ohne nach Text durchsuchbare Elemente stellen ein Hindernis für Bildschirmleser dar, da sie als Bild ohne navigierbare Informationen erscheinen. Dies gilt für Infografiken, Tortendiagramme und Schaubilder, die Informationen visuell vermitteln. Für Menschen ohne Behinderungen ist die Interpretation solcher visuellen Elemente einfach, aber für Menschen mit Sehbehinderungen ist die eindeutige und umfassende Übermittlung von Informationen ein entscheidender Faktor.

Lösungen für die Barrierefreiheit von Dokumenten

Die „Total Experience“-Landschaft erfordert eine unmittelbare Verfügbarkeit und Online-Zugänglichkeit, die das Warten auf physische Braille-Kopien überflüssig macht. Der herkömmliche Ansatz wirft Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes auf und weicht erheblich vom Geist der modernen Richtlinien für Barrierefreiheit ab. Der Übergang in die digitale Welt erfordert eine Korrektur in der Erstellungsphase oder, einfacher ausgedrückt, die Einführung von „Accessibility by Design“. Bei diesem Ansatz werden Dokumente von Grund auf unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit erstellt. Dieser Ansatz erweist sich in bestimmten Fällen als effektiv und stellt eine hervorragende Option dar, wenn er nahtlos in Ihre Design-Methodik integriert wird. Auch wenn Sie ein drittes großvolumiges System oder eine Anwendung zur Erstellung individueller Benutzerdokumente verwenden, kann die Barrierefreiheit während des Erstellungsprozesses gewährleistet werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass diese Methode in erster Linie für künftige Dokumente gilt und die meisten bestehenden Probleme mit der Barrierefreiheit nicht rückwirkend löst.

Betrachten wir nun einen Ansatz zur Barrierefreiheit auf Unternehmensebene, der als Post-Composition bekannt ist. Hier geht es darum, bereits vorhandene Dokumente zugänglich zu machen. Besonders vorteilhaft an diesem Ansatz ist seine Flexibilität – es gibt keine Einschränkungen. Sie können jedes beliebige historische Dokument aus Ihrem Archiv, einem freigegebenen Laufwerk oder aus externen Quellen nehmen und es zugänglich machen. Dieser Prozess ist nicht an bestimmte Formate oder Quellen gebunden und kann auch Dokumente berücksichtigen, die von Partnern oder aus verschiedenen Kanälen stammen. Das Besondere an der Post-Composition ist die Möglichkeit, sie in Echtzeit durchzuführen. Stellen Sie sich ein Szenario vor, in dem ein Endverbraucher online seine Kreditkartenabrechnung oder Versicherungsdaten anfordert. Mit Post-Composition können diese Dokumente in Echtzeit zugänglich gemacht und sofort auf dem Gerät des Kunden angezeigt werden. Auf diese Weise ist eine nahtlose Interaktion mit unterstützenden Technologien möglich. Wenn der Kunde andere Formate als ein herkömmliches PDF-Dokument bevorzugt, z. B. HTML, mobilfreundliche Versionen oder interaktive Formulare, bietet die Post-Composition eine Lösung zur Erstellung barrierefreier Ausgaben, die auf seine Anforderungen zugeschnitten sind. Dieser Post-Composition-Ansatz wird von unseren Kunden aufgrund seiner Flexibilität und Anpassungsfähigkeit am häufigsten genutzt.

Erfahren Sie mehr darüber, wie OpenText™ Ihrem Unternehmen helfen kann, Dokumente vollständig barrierefrei und konform zu gestalten.

Wenn Sie weitergehende Fragen haben, kontaktieren Sie uns bitte hier direkt.

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