Juli 2024
Polens Mandat für die elektronische Rechnungsstellung beginnt im Jahr 2026. Das hoffen wir jedenfalls.
Das mit Spannung erwartete polnische System für die elektronische Rechnungsstellung (KSeF) nimmt wieder Fahrt auf. Ursprünglich sollte Polen am 1. Juli 2024 mit E-Invoicing an den Start gehen. Wie Sie in unserem letzten Update lesen konnten, wurde der Einführungstermin aufgrund von – wie wir es diplomatisch nennen – „technischen Problemen“ verschoben.
Nach der Ankündigung hatte man gehofft, dass Polen die Probleme schnell beheben und die Einführung von e-Invoicing jetzt auf 2025 verschieben würde. Das war wohl eher zu optimistisch gedacht. Heute haben wir mehr Klarheit über die Pläne des Finanzministeriums, oder sollten wir sagen, über seine jüngsten optimistischen Vorhersagen.
Finanzminister Andrzej Domański und der Leiter der Finanzverwaltung Marcin Łoboda kündigten kürzlich in einem Pressebriefing die schrittweise Einführung des obligatorischen KSeF an:
- Ab dem 1. Februar 2026 gilt dies für Steuerzahler, deren Umsatzwert im Vorjahr 200 Mio. PLN überstieg. (Ja, Sie haben richtig gelesen, 2026!)
- Ab dem 1. April 2026 gilt dies dann für alle anderen Steuerpflichtigen. (Nein, das ist kein Aprilscherz, es geht wirklich darum, die zweite Phase am 1. April einzuführen!)
Diese Ankündigung gibt den Unternehmen einen klaren Zeitplan vor, auf den sie hinarbeiten können und der eine bessere Planung für die bevorstehenden Änderungen ermöglicht. Zumindest ist das die Theorie.
Die KSeF-Prüfung: Eine Geschichte voller Irrtümer?
Die Entscheidung, das System der KSeF neu zu gestalten, war eine Reaktion auf die bei der Prüfung festgestellten Mängel. Minister Domański ist der Ansicht, dass die Überprüfung entscheidend dazu beigetragen hat, mögliche Beeinträchtigungen für die polnische Wirtschaft abzuwenden. Die technische Analyse ergab, dass das Fehlen einer angemessenen Überwachung des Projekts und die unzureichend konzipierte Architektur des Systems zu einer geringen Effizienz und einer hohen Ausfallquote führten.
Daraus könnte man schließen, dass der Aufschub bis 2026 dazu diente, weitere Peinlichkeiten für das Ministerium zu vermeiden.
Der Gesetzesentwurf zur Verschiebung des Inkrafttretens des KSeF wartet derzeit auf die Unterzeichnung durch den Präsidenten.
Jetzt ist es an der Zeit, sich darauf vorzubereiten. Möglicherweise.
Die Ankündigung des Termins für die Einführung des KSeF ist für alle auf dem polnischen Markt tätigen Unternehmen von größter Bedeutung. Viele Steuerpflichtige hatten bereits damit begonnen, ihre Prozesse und IT-Systeme KSeF-kompatibel zu machen und ihre Teams entsprechend zu schulen. Mit der Ankündigung der Verschiebung auf Januar 2024 haben viele große Unternehmen ihre internen Projekte entnervt aufgegeben.
Angesichts des neuen Einführungsdatums für das System ist es an der Zeit, die Projektpläne für das Change Management zu überprüfen und von vorne zu beginnen. Unternehmen müssen unbedingt frühzeitig damit starten, um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Änderungen an ihren internen Systemen und Prozessen effektiv verwaltet werden können. Dadurch wird das Risiko von Fehlern und der Nichteinhaltung der neuen Vorschriften minimiert.
Wenn Sie erhebliche IT- oder betriebliche Schwierigkeiten aufgrund von KSeF erwarten (insbesondere für ausländische Unternehmen, die in Polen für die Mehrwertsteuer registriert sind), ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um mit externen Beratern und Ihrem internen Projektteam zu besprechen, wie der Implementierungsprozess strukturiert werden kann (insbesondere im Hinblick auf den zukünftigen Workflow bei Einkaufs- und Verkaufsrechnungen).
OpenText ist darauf vorbereitet, seine Kunden bei der Einhaltung der oben genannten Fristen zu unterstützen. Unser e-Invoicing Readiness Check Service unterstützt Kunden bei der Beurteilung, ob der Output aus ihren ERP-, Finanz- und Buchhaltungssystemen den Anforderungen der neuen Gesetzgebung entspricht.
Die gute Nachricht ist, dass unsere weltweite e-Invoicing Compliance Platform verfügbar und bereits erfolgreich mit der KSeF-Plattform verknüpft ist, so dass wir jederzeit einsatzbereit sind und Sie bei dieser Umstellung unterstützen können.
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