Supply-Chain-Compliance mit dem OpenText Business Network

Compliance: Transparente Lieferketten werden immer wichtiger Am 1.1.2021 ist nach einer Übergangsphase die EU-Verordnung 2017/821 in Kraft getreten. Sie schreibt vor, welche Sorgfaltspflichten Unternehmen, die…

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Andre von de Finn

Februar 09, 20215 Minuten Lesezeit

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Compliance: Transparente Lieferketten werden immer wichtiger

Am 1.1.2021 ist nach einer Übergangsphase die EU-Verordnung 2017/821 in Kraft getreten. Sie schreibt vor, welche Sorgfaltspflichten Unternehmen, die sogenannte Konfliktrohstoffe verarbeiten und in die EU einführen, beachten müssen. Zu den sog. Konfliktrohstoffen zählen im Sinne der o.g. Verordnung Zinn, Tantal, Wolfram und Gold gehören.
In Deutschland kontrolliert die DEKSOR (Deutsche Kontrollstelle EU-Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten) die Einhaltung der Vorschriften. In anderen Ländern gibt es ähnliche Regelungen teilweise schon deutlich länger. Allen gemeinsam ist, dass Unternehmen detailliert nachweisen müssen, dass sie verbindliche Vorgaben bei der Erfüllung ihrer Sorgfaltspflicht in der Lieferkette einhalten.

In den USA regelt der Dodd-Frank-Act den Umgang mit Konfliktmineralien. Das umfangreiche Gesetzeswerk ist für alle in den USA börsennotierten Unternehmen verpflichtend. Es entstand im Zuge der Bemühungen zur Stabilisierung des Finanzmarktes nach der Krise 2007. Die Regelung zu Konfliktmineralien ist nur ein Teilaspekt. Ziel ist es, Milizen und Warlords in der Demokratischen Republik Kongo und deren Nachbarländern die Finanzierung zu entziehen, indem sie nachvollziehbar macht, woher die Rohstoffe stammen und so die Nachfrage nach verantwortungsvoll beschafften Rohstoffen steigert.

„Die Ausbeutung von Mensch und Natur sowie Kinderarbeit darf nicht zur Grundlage einer globalen Wirtschaft und unseres Wohlstandes werden.“ (Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller)

Auf der Seite des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finden sich viele gute Gründe, warum Unternehmen mehr auf Nachhaltigkeit und ethisches Handeln setzen sollten. Consumer Social Responsibility (CSR) sind hier die neuen Schlagwörter. Denn auch wenn die aktuelle Regelung nur einen Teil der Unternehmen betrifft, sollte sie von allen als Weckruf verstanden werden. Denn sie steht stellvertretend für einen breiten Trend: Unternehmen sollen immer mehr Verantwortung, für ihre Lieferkette übernehmen. Ob sie damit gesetzliche Vorgaben erfüllen oder sich Verbrauchern gegenüber glaubhaft und nachprüfbar als nachhaltig und ethisch wirtschaftendes Unternehmen darstellen, ist nahezu unerheblich: Die benötigten Werkzeuge zur Dokumentation und Darstellung sind dieselben.

Bei ökologischen und fair gehandelten Lebensmitteln wie Kaffee oder Kakao besteht grundsätzlich dieselbe Problematik, ebenso bei Kleidung und Textilien. Besonders stark ist der Trend für die zunehmend nachgefragten vegetarischen und veganen Produkte zu beobachten. Wenn der Verbraucher in seinem Tun umschwingt und verantwortungsbewusst handeln will, wird er auch hinterfragen, woher sein Sojaschnitzel kommt.  Produzenten sollten hier in der Lage sein offen und transparent ihre Lieferketten aufzeigen zu können. Selbst bei Grabsteinen schwelt seit Jahren ein Streit darüber, wie der Nachweis erfolgen soll, dass importierte Rohsteine ohne Kinderarbeit im Steinbruch gewonnen wurden, weil immer mehr Kommunen die Aufstellung solcher Grabsteine auf ihren Friedhöfen verbieten.

Der Aufwand für die Wirtschaft ist enorm. Deutlich wird das, wenn man sich Zahlen zur ersten 2014 erfolgten Lieferkettenüberprüfung infolge des Dodd-Frank-Act ansieht, die von der Wirtschaftsprüfergesellschaft Ernst & Young veröffentlicht wurden. Demnach liegt die durchschnittliche Zahl der Zulieferer pro Firma bei 2.500 – bei einer Bandbreite zwischen 5 und über 40.000. 52 Prozent der Unternehmen konnten nicht angeben, wie viele ihrer Zulieferer auf ihre Anfragen überhaupt antworteten. Von den Lieferanten, die sich meldeten, erhielten sie zudem oft unvollständige oder fehlerhafte Angaben.

Supply-Chain-Compliance: Nachweispflichten nur mit geeigneter Plattform erfüllbar

Um bestehende sowie künftig auf sie zukommenden Aufgaben zu bewältigen, brauchen Unternehmen einen Partner, der sich auskennt, und innerhalb ihrer Lieferketten einen hohen Grad an Automatisierung. Selbst bei wenigen hundert Zulieferern ist es ein enormer Aufwand, alljährlich die für Audits und Dokumentationspflichten erforderlichen Informationen einzuholen. Zudem  ist es absehbar, dass nicht nur Verbraucher, sondern auch andere Unternehmen auf faire und nachhaltige Lieferketten künftig immer mehr Wert legen und besonders Lieferanten mit einer transparenten und sozial verantwortlichen Lieferkette einen Wettbewerbsvorteil genießen werden. Im öffentlichen Bereich ist das schon heute vielfach Bestandteil der Ausschreibungen.

Die Blockchain-Technologie ist für solche Aufgaben geradezu prädestiniert. OpenText hat bereits 2017 eine Partnerschaft mit dem Blockchain-Startup BlockEx geschlossen, um Finanzprozesse sicher und transparent abzubilden. Diese Partnerschaft kommt den Unternehmen zugute, die im OpenText Business Network vernetzt sind, der weltweit größten und laut IDC Marketscape führenden Plattform für B2B-Integration und sicheres Informationsmanagement. Mit Hilfe der „Digital Asset Exchange Platform“ (DAxP) von BlockEx lässt sich darüber auch der gesamte Lebenszyklus von digitalen Assets managen.

Generell bietet die OpenText Trading Grid Platform mit seinem Business Network eine jeweils auf die individuellen Anforderungen angepasste, sichere Verwaltungsmethode für alle Transaktionen innerhalb der Lieferkette. Es wird inzwischen von über 600.000 Unternehmen weltweit genutzt, die darüber pro Stunde rund 2,8 Millionen Nachrichten versenden in allen gängigen Formaten (EDI, XML, PDF, ZUGFeRD, X-Rechnung…). Dadurch können weltweit bekannte Hersteller mit mehreren zehntausend Lieferanten ihre Lieferkette digital abbilden und unterstützen.

Sowohl Hersteller als auch Lieferanten profitieren

Die Dokumentation ist aber sozusagen nur ein angenehmer Nebeneffekt. Denn durch die Automatisierung vieler Prozesse werden Waren auch schneller geliefert, schleichen sich weniger Fehler ein und verbessert sich der Cashflow, da Bestellungen über einen kürzeren Zeitraum vorfinanziert werden. Lieferanten profitieren umgekehrt von schnelleren Zahlungen. Sowohl für Besteller als auch für Lieferanten reduzieren sich zudem die durchschnittlichen Kosten pro Bestellung deutlich. Da der Status jeder Bestellung, Lieferung und Zahlung jederzeit einsehbar ist, entsteht eine bis dahin nicht gekannte Transparenz – und Transparenz ist genau das, was Business-Kunden, Verbraucher und Aufsichtsbehörden immer stärker fordern. Mit dem  OpenText Business Network sind Sie darauf vorbereitet.

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Andre von de Finn

André beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit der Digitalisierung und Optimierung von Purchase-to-Pay sowie Order-to-Cash Prozessen. Er verfügt über umfassende Erfahrung im Umfeld des elektronischen Datenaustauschs, insbesondere in Bezug auf e-Invoicing und die Automatisierung von Rechnungsverarbeitungsprozessen. In seinem Blog berichtet er über Trends, Innovationen und gesetzliche Änderungen in der Digitalisierung von Geschäftsprozessen.

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