Eine effiziente Lieferkette ist ein Wettbewerbsvorteil. Die Automatisierung von Prozessen zwischen Kunden und Lieferanten durch B2B-Integration ist dabei ein wesentlicher Effizienzbaustein.
In diesem Beitrag beschäftige ich mich noch einmal mit der von SCM World veröffentlichten Studie „The B2B Integration Path: A Roadmap for Business Value Generation“. Ein Ergebnis dieser Umfrage lautet: Firmen, die eine höhere Stufe der B2B-Integration erreicht haben, sind auch in den Bereichen Lagerumschlag, Forderungslaufzeiten, Bestellabwicklung und Kapitalbindungsdauer effektiver. Auf Stufe vier (relationsbezogen) befanden sich allerdings nur 16% aller befragten Unternehmen. Keiner der Teilnehmer erreichte die höchste Stufe fünf (generativ) im Reifeprozess der B2B-Integration. Die Studie behandelt den gesamten Reifeprozess und kann hier herunterladen werden.
Der Schritt von „Analytisch“ zu „Relationsbezogen“
Auf der dritten, analytischen Stufe des Reifeprozesses der B2B-Integration (Englisch) gewinnen Unternehmen „gemeinsame Erkenntnisse, indem Nachfrage- und Angebots-Daten digital verknüpft, zusammengefasst und analysiert werden“. Auf der vierten Stufe (relationsbezogen) haben die Unternehmen ein funktionierendes Netzwerk aufgebaut, in das die meisten Geschäftspartner aus vielen mehrschichtigen Angebots- und Nachfrage-Netzwerken integriert sind. Mehr Details zur Definition der einzelnen Stufen finden Sie in meinem Blog-Post zu den fünf Stufen des Reifezyklus der B2B-Integration (Englisch).
Aber wie entwickelt sich ein Unternehmen von Stufe drei zu Stufe vier? Unsere Studie hat drei Aspekte des Reifeprozesses untersucht (Mitarbeiter, Prozesse und Technologie). Es stellte sich heraus, dass sich Unternehmen auf Stufe drei in mehreren Punkten von Unternehmen, die die vierte Stufe erreicht hatten, unterscheiden.
Mitarbeiter
Im Personalbereich zeigen Firmen in Stufe vier zum einen Veränderungen bei der Entscheidungsfindung und liefern zum anderen eine veränderte wirtschaftliche Begründung für ihre B2B-Aktivitäten. Zu Punkt eins: Die Abstimmung von Entscheidungsprozessen auf Basis von B2B-Integration (Englisch) verläuft zentralisierter. In Stufe vier war der Anteil der Unternehmen, die ihre Entscheidungen in hohem Umfang firmenübergreifend abstimmen, um 32% höher als in Stufe drei. Das bedeutet: Entscheidungen, die auf B2B-Integration beruhen, weiten sich in Stufe vier aus und werden innerhalb des B2B-Integration-Netzwerks gemeinsam mit Geschäftspartnern entlang der gesamten Lieferkette getroffen. Zum anderen verändert sich die Begründung für Maßnahmen zur B2B-Integration in Richtung gemeinsamer Geschäftsentwicklung. 74% der Unternehmen in Stufe vier bezeichnen dies als Hauptgrund für die Integration im Vergleich zu nur 15% in Stufe drei.
Prozesse
Bei den Prozessen fällt eine Verbesserung bei Fehlerberichten auf. Reaktive Prozesse verlagern sich bei 50% der befragten Unternehmen auf Stufe vier hin zu Echtzeit-Berichten (gegenüber 33% auf Stufe drei) und einer teilweise automatisierten Behandlung von Ausnahmen (eine Steigerung um 13% von Stufe drei zu vier auf 33%). 43% der Betriebe in Stufe vier verarbeiten digitale Transaktionen in Echtzeit, was nur bei 3% der Unternehmen in Stufe drei der Fall ist.
Technologie
Es gibt drei bemerkenswerte technologische Unterschiede zwischen den Unternehmen der Stufe drei und vier. Erstens verfügen Firmen in Stufe vier über ein besseres Kennzahlen-Reporting. 25% der befragten Unternehmen setzen Predictive Analytics über das gesamte, mehrschichtige Angebots- und Nachfrage-Netzwerk ein, statt lediglich Standard-KPIs in bestimmten Intervallen zu veröffentlichen. Das erklärten nur 4% in Stufe drei.
Der zweite Unterschied betrifft Verbesserungen bei der Datensammlung und -verwaltung. In Stufe vier berichten 62% der Betriebe von einem umfassenden, unternehmensübergreifenden Datenaustausch. In Stufe drei waren es im Vergleich dazu nur 8%.
Und drittens unterscheiden sich Unternehmen in Stufe vier von jenen in Stufe drei im Bereich Compliance und Audits. In Stufe vier ist der Anteil an Firmen mit einem netzwerkbasierten Compliance Management System um 35% höher.
Dieser Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt.