Warum das Abschalten von Altsystemen so wichtig ist

Der Trend aus dem vergangenen Jahr, mehr IT-Budget für das Tagesgeschäft und weniger für Innovation auszugeben, setzt sich fort.“ Diese Aussage stammt von Capgemini und…

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Oktober 31, 20174 Minuten Lesezeit

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Der Trend aus dem vergangenen Jahr, mehr IT-Budget für das Tagesgeschäft und weniger für Innovation auszugeben, setzt sich fort.“ Diese Aussage stammt von Capgemini und bezieht sich auf die Jahre 2016 und 2017. Die Analysten sehen in diesem Jahr den Anteil des IT-Budgets, der für Investitionen in Innovationen ausgegeben wird, bei unter 14 Prozent. Dieser Befund wäre schon für sich genommen schlimm genug.

Doch in Zeiten der Digitalisierung ist man versucht, die Situation als niederschmetternd zu bezeichnen. Denn Digitalisierung bedeutet, dass mittel- und langfristig Software den Löwenanteil in der Wertschöpfung ausmachen wird. Das würde im Grunde viel massivere Steigerungen der IT-Ausgaben erfordern als die Zunahme von knapp fünf Prozent im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr. Dies hat zum Beispiel  die jährliche Investitionsumfrage der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) ergeben. Die Abschaltung von Altsystemen könnte hier helfen.

Intelligent sparen mit der Ablöse von Altsystemen

In Vorlesungen zur Volkswirtschaftslehre lernt man schon früh, dass Investieren gleich Sparen heißt. Standardisierung, Automatisierung, Implementierung von Plattformen. Das ist der Dreiklang für intelligentes Sparen. In den Rechenzentren der Unternehmen hat sich auch bei den Geschäftsanwendungen über die Jahre ein Wildwuchs an Datenbanken, Applikationen und Systemen angehäuft. Es gibt Schätzungen, dass bis zur Hälfte davon abgeschaltet werden könnte.

Den CIOs ist das seit Jahren bewusst. Warum handeln sie dann nicht danach und schalten die Altsysteme einfach ab? Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es vor allem zwei Gründe sind, die sie zögern lassen. Zum einen sind sie aus gesetzlichen Gründen verpflichtet, Daten über zum Teil sehr lange Zeiträume aufzubewahren und den Zugriff darauf im Geschäftskontext zu gewährleisten, was in der Regel am einfachsten über die Originalsysteme geht. Zum anderen scheuen sie die damit verbundenen Kosten, wenn mit der Abschaltung ein hoher manueller Aufwand verbunden ist.

 Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen

 Auf den ersten Blick wird diese zögerliche Haltung durch die neue europäische Datenschutz-Grundverordnung, die spätestens ab dem 25. Mai 2018 von den Unternehmen eingehalten werden muss, noch verstärkt. Denn sie erfordert ein noch nie gekanntes Maß an Transparenz in und Zugriffsmöglichkeiten auf den Datenbestand. Also scheint es auf den ersten Blick erst einmal rational zu sein, nichts abzuschalten.

Gleichzeitig stehen die CIOs vor der Herausforderung, neue Generationen ihrer Kernapplikationen zu implementieren. SAP S/4 HANA sei hier stellvertretend genannt. Hierbei stehen massive Investitionen in Software und Hardware sowie in die Migration der Daten an. Daraus leiten sich wiederum dauerhaft hohe Betriebskosten für die neue Umgebung ab. Beide Kostenarten fallen umso höher aus, je mehr Daten aus den Altsystemen übernommen werden, und dürften die Einsparungen aus dem Abschalten von Altsystemen übertreffen.

Paradoxerweise sind es diese beiden Herausforderungen, die zusammengenommen den Lösungsweg aufzeigen. Der Umstieg auf neue Softwaregenerationen muss mit einer Bereinigung der Daten einhergehen, damit möglichst wenige davon übernommen werden müssen. Das senkt die Implementierungs- und die Folgekosten im Betrieb, erhöht gleichzeitig die Datenqualität und damit sowohl deren Geschäftsnutzen als auch die Rechtssicherheit im Sinne der DSGVO.

Die restlichen Daten, die in vielen Fällen sicher mehr als die Hälfte des gesamten Datenbestands ausmachen, dürfen aber nicht in den Altsystemen verbleiben. Sie müssen vielmehr auf einer standardisierten und automatisierten Plattform weiter vorgehalten werden, um zum Beispiel für Auswertungszwecke im Sinne von Big Data zur Verfügung zu stehen oder der Auskunftspflicht im Sinne der DSGVO zu genügen. Der dritte Schritt wäre dann die Abschaltung der Altsysteme, was nicht nur die Kosten dauerhaft senkt, sondern auch die Komplexität in der IT-Landschaft der Unternehmen reduziert. Selbstverständlich rede ich hier nicht nur von Daten im Sinne von Datenbankeinträgen, sondern auch und vor allem von unstrukturierten Informationen wie Office-Dokumenten oder E-Mails.

Einfach mal abschalten

Neue Softwaregenerationen und Gesetze machen die Implementierung einer Plattform für das unternehmensweite Informationsmanagement nötiger denn je. Dies erlaubt die Entkopplung von Systemen und Daten und erhöht damit die Transparenz und Flexibilität im wohl wichtigsten Vermögensgegenstand der digitalen Wirtschaft: den Informationen.

Investieren die Unternehmen intelligent in solche Plattformen für Enterprise Information Management (EIM), können sie den Wildwuchs in ihrer Applikationslandschaft massiv reduzieren und ihre Betriebskosten dauerhaft und deutlich senken. Umgekehrt vergrößert sich dadurch ihr finanzieller Spielraum für Innovationen im Rahmen weiterhin nur moderat wachsender IT-Budgets erheblich und dauerhaft.

Also: Schalten Sie jetzt ab! Wir zeigen Ihnen wie.

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