Im Zeitalter der digitalen Transformation erzeugen und speichern Unternehmen mehr Daten als je zuvor. Angefangen bei vertraulichen Kundendaten bis hin zu geschützten Geschäftsstrategien sind Daten das Herzstück fast jedes Unternehmens. Doch mit dieser explosionsartigen Zunahme digitaler Informationen steigt auch das Risiko, sowohl durch externe Bedrohungen als auch durch internes Missmanagement. An diesem Punkt wird die Überschneidung von Digital Forensics and Incident Response (DFIR) und dem Information Management besonders wichtig.
DFIR und das Information Management werden zwar oft als getrennte Disziplinen betrachtet, haben aber ein gemeinsames Ziel: den Schutz und die sinnvolle Nutzung von Daten. Wenn sie kombiniert werden, entsteht eine starke Synergie. Sie verbessert nicht nur die Cybersicherheit, sondern auch die Geschäftskontinuität, die Einhaltung von Vorschriften und die betriebliche Effizienz.
Die zentrale Rolle von DFIR und Information Management
Information Management ist die systematische Organisation, Speicherung, Verwaltung und Abfrage von Daten während ihres gesamten Lebenszyklus. Es sorgt dafür, dass die Informationen korrekt, zugänglich und im Einklang mit den Richtlinien und Vorschriften geschützt sind.
Digital Forensics and Incident Response (DFIR) hingegen konzentriert sich auf die Identifizierung, Untersuchung und Reaktion auf Cyber-Vorfälle. Dazu gehören das Sammeln digitaler Beweise, die Analyse von Aktivitäten und die Schadensbegrenzung nach einer Sicherheitsverletzung oder einem schädigenden Vorfall.
DFIR mag auf den ersten Blick wie eine reaktive, technische Funktion erscheinen, während das Information Management eher proaktiv und operational zu sein scheint. In der Praxis überschneiden sie sich jedoch auf signifikante Weise, insbesondere wenn es um Datenintegrität, Transparenz und Governance geht.
DFIR als Instrument zur Informationsgewinnung
Einer der oft übersehenen Vorteile von DFIR ist der tiefe Einblick, den man in die digitale Umgebung eines Unternehmens erhält. Während einer Analyse durchforsten DFIR-Tools riesige Mengen an strukturierten und unstrukturierten Daten – E-Mails, Protokolle, Cloud-Speicher, Endpunktaktivitäten – um zu rekonstruieren, was passiert ist und warum.
Dieser eigentlich aus der Not heraus geborene Untersuchungsprozess deckt oft Lücken in der Datenverwaltung, Unstimmigkeiten in den Aufbewahrungsrichtlinien oder unbefugten Datenzugriff auf. Mit anderen Worten: DFIR wirft ein Licht auf die Qualität Ihres Information Managements.
Dabei werden Fragen beantwortet wie:
- Wo sind vertrauliche Daten gespeichert, und wer hat auf sie zugegriffen?
- Halten sich die Benutzer an die Richtlinien zur Aufbewahrung und Löschung von Daten?
- Wurden Informationen unberechtigt verändert, verschoben oder entwendet?
Auf diese Weise erkennen DFIR-Lösungen nicht nur Bedrohungen, sondern decken auch Ineffizienzen und Risiken im Umgang mit Daten auf.
Stärken Sie die Information Governance mit den Erkenntnissen von DFIR
Wenn DFIR in eine umfassendere Strategie für das Management von Informationen integriert wird, kann es Unternehmen bei diesen Aufgaben helfen:
1. Identifizieren Sie risikoreiche Datenablagen
DFIR-Untersuchungen decken häufig Schatten-IT, vergessene File-Shares oder unzureichend gesicherte Daten-Repositories auf. Diese Erkenntnisse helfen den Verantwortlichen bei der Priorisierung von Abhilfemaßnahmen und der Verbesserung der Zugriffskontrollen.
2. Verbessern Sie die Datenklassifizierung
Wenn man weiß, auf welche Daten es Angreifer während eines Vorfalls abgesehen haben, kann man die Klassifizierung verbessern. Wenn Angreifer es immer wieder auf eine bestimmte Art von Dokumenten oder Datenbanken abgesehen haben, sind die betreffenden Daten wahrscheinlich vertraulicher als bisher angenommen.
3. Unterstützen Sie die Einhaltung von Vorschriften
Viele gesetzliche Vorschriften – wie GDPR, HIPAA und CCPA – erfordern sowohl ein starkes Datenmanagement als auch Fähigkeiten zur Reaktion auf Datenschutzverletzungen. DFIR-Tools liefern die erforderlichen forensischen Beweise, um nach einem Vorfall die Einhaltung der Compliance nachzuweisen und gleichzeitig bessere Verfahren für die Datenverwaltung zu entwickeln. So lassen sich zukünftige Verstöße verhindern.
4. Reduzieren Sie den Datenwildwuchs
DFIR-Lösungen finden oft veraltete, doppelte oder verwaiste Daten, die ein Sicherheitsrisiko darstellen. In Zusammenarbeit mit den Teams für das Information Management können Unternehmen diese Erkenntnisse nutzen, um die Datenspeicherung zu rationalisieren, die Angriffsflächen zu verringern und die Aufbewahrungsrichtlinien anzupassen.
DFIR und der Informationslebenszyklus
Das Information Management folgt einem Lebenszyklus: Erstellung, Nutzung, Speicherung, Archivierung und Entsorgung. DFIR überschneidet sich mit jeder Phase dieses Lebenszyklus:
- Erstellung und Nutzung: DFIR-Tools erkennen Richtlinienverstöße oder den Missbrauch vertraulicher Informationen.
- Speicherung: DFIR- Ermittlungen können unsichere oder nicht konforme Speicherungsverfahren aufdecken.
- Archivierung und Entsorgung: Bei der forensischen Überprüfung aufgedeckte Beweise für unsachgemäße Löschung oder Aufbewahrung können zu einer besseren Durchsetzung von Archivierungsplänen führen.
Durch die Integration von DFIR in den Lebenszyklus von Informationen stellen Unternehmen sicher, dass Daten nicht nur gut verwaltet werden, sondern auch verteidigungsfähig und belastbar sind.
DFIR ist nicht mehr nur eine Funktion zur Reaktion auf Notfälle im Bereich der Cybersicherheit. Sie ist ein unverzichtbarer Helfer für das Information Management und liefert Erkenntnisse, mit denen Sie die Governance verbessern, Risiken reduzieren und die Compliance stärken können. Im Zusammenspiel bilden DFIR und das Information Management eine starke Allianz. Sie stellt sicher, dass Daten sowohl geschützt als auch nutzbringend sind.
OpenText spielt eine zentrale und strategische Rolle im Bereich Information Management und unterstützt Unternehmen dabei, Informationen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg zu erfassen, zu verwalten, darauf zuzugreifen und zu sichern. Das gilt von der Erstellung bis zur Löschung. OpenText ist einer der weltweit führenden Anbieter von Enterprise Information Management (EIM)-Lösungen und ermöglicht es Unternehmen, die Leistungsfähigkeit ihrer Daten zu nutzen, Compliance zu gewährleisten, die Produktivität zu steigern und Risiken zu minimieren.
Die Digital Forensics and Incident Response (DFIR)-Lösungen von OpenText leisten einen effektiven Beitrag zur Aufklärung von Cyberangriffen. Sie ergänzen nahtlos die langjährige Erfahrung von OpenText im Bereich Information Management, indem sie zwei wichtige, aber oft isolierte Bereiche miteinander verbinden: die Absicherung von Informationen und deren Verwaltung. Diese Fähigkeiten bilden die Grundlage für eine einheitliche Strategie zur Sicherung, Verwaltung und Wertschöpfung von Daten – vor, während und nach einem Cybervorfall.
Angesichts der Tatsache, dass Informationen das wertvollste Gut eines Unternehmens sind – und gleichzeitig seine größte Schwachstelle – ist die Fähigkeit, diese Informationen zu verwalten und zu schützen, wichtiger denn je.