Das Management von Investitionsprojekten ist ein komplexer und anspruchsvoller Prozess. Er erfordert eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen mehreren Parteien, um ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen. Die Zielsetzung eines jeden technischen Projekts ist die Übergabe der endgültigen Bestandsdaten an den operativen Betrieb, so dass die entstandene Anlage für den Eigentümer/Betreiber gewinnbringend eingesetzt werden kann. Allerdings kann sich der Übergabeprozess aufgrund der großen Menge an Dokumenten, die verwaltet und geprüft werden müssen, als schwierig erweisen. Dabei müssen die richtigen Dokumente den richtigen Betriebs- und Wartungsdatensätzen in den Asset Information Management-Systemen des Betreibers zugeordnet werden. In den letzten Jahren haben die meisten Unternehmen einen progressiven Übergabeansatz gewählt, um lange Verzögerungen während des Übergabeverfahrens zu vermeiden. In diesem Blog erörtern wir die Gefahren einer schrittweisen Übergabe und wie eine koordinierte Asset Information Management (AIM)-Strategie diese Risiken minimieren kann.
Was sind die Vorteile einer schrittweisen Übergabe?
Die schrittweise Übergabe ist ein stufenweiser Ansatz, bei dem die Informationen nach und nach an die operativen Bereiche weitergegeben werden, anstatt bis zum Ende des Projektablaufs zu warten. Dieser Ansatz bietet viele Vorteile, wie beispielsweise:
- Bessere Kontinuität des Projekts
- Verbesserter Wissenstransfer
- Mehr Flexibilität im Umgang mit Veränderungen
- Höhere Leistung durch frühere Einbeziehung des Instandhaltungsteams in den Prozess
Worin bestehen die Herausforderungen bei der Datenübergabe?
Einige Projekt- und Verfahrensbeteiligte haben jedoch auf die harte Tour erfahren, dass die Umsetzung in der Praxis schwierig sein kann.
Jeder Übergabeprozess wird durch die Verwaltung und Übertragung von Informationen über die baulichen Anlagen unterstützt, die eine Vielzahl von strukturierten und unstrukturierten Datentypen umfassen können. Zu den Bereichen, die den Datenübergabeprozess stören können, gehören Datenbesitz, Standort der Daten, Kommunikation und Zeitplan.
- Datenbesitz: Die Übertragung der Nutzungsrechte kann schwierig sein, wenn die Daten möglicherweise noch von den Autoren aktualisiert werden. Wie kann die Übertragung der Nutzungsrechte koordiniert werden, wenn die Daten über mehrere Systeme hinweg verknüpft sind?
- Standort der Daten: Die physische Übertragung von Daten zwischen Projekten und den Betriebsdatenspeichern kann eine Herausforderung darstellen. Wenn sich die Daten in unterschiedlichen Systemen und Anwendungen befinden, wird dies noch komplexer und führt häufig zu einer unvollständigen oder unzureichenden Dokumentation.
- Kommunikation: Es ist mitunter schwierig zu gewährleisten, dass die gesamte Kommunikation zwischen den verschiedenen Projektparteien effektiv koordiniert wird. Aus Sicht der AIM muss es ein geplantes Vorgehen mit einem System von Maßnahmen, der Mitteilung von Änderungen und einem vollständigen Prüfpfad geben, um etwaige Meinungsverschiedenheiten oder Vertragsverletzungen zu klären.
- Zeitplan: Überschneidungen zwischen dem bisherigen und dem neuen Ingenieurteam können zu Verzögerungen im Projekt und bei der Inbetriebnahme führen. Wenn die Übergabe schrittweise erfolgt und früh beginnt, steht möglicherweise kein Team bereit, um die Daten zu empfangen und zu validieren, und die Betriebssysteme sind möglicherweise nicht vollständig implementiert und betriebsbereit.
Wie kann eine koordinierte Strategie für das Asset Information Management Abhilfe schaffen?
Entscheidend ist eine koordinierte AIM-Strategie, um die Risiken der schrittweisen Übergabe zu verringern. Die Digitalisierung ist unerlässlich, aber die Umwandlung aller Informationen in Bits und Bytes allein ist noch kein Allheilmittel für mehr Effizienz. Echte Wertschöpfung entsteht, wenn digitale Technologien eingesetzt werden, um ein Geschäftsmodell zu verändern und neue, schnellere, zuverlässigere und hochwertigere Lösungen für die anstehenden Herausforderungen zu finden.
Ein ganzheitliches Konzept bedeutet, dass Daten anwendungsübergreifend koordiniert und kontrolliert werden müssen, um die Einhaltung von Vorschriften und Risiken zu gewährleisten. Ingenieure sollten die benötigten Daten finden können, unabhängig davon, welche Anwendung sie nutzen. Diese Daten müssen zentral koordiniert werden, um eine einzige, zentrale Informationsquelle zu schaffen. Genehmigungen und der Zugriff auf die Daten für verschiedene Anwendungsfälle müssen kontrolliert werden.
Verwaltung und Kontrolle in der Cloud bieten auch die Möglichkeit, die Übertragung und den Übergang von Projektdaten an die operativen Abteilungen zu koordinieren, ohne dass die Daten überhaupt physisch bewegt werden müssen. Der Zugriff kann nach Bedarf rollenspezifisch widerrufen werden. Außerdem können neue Rollen zugewiesen werden, die über verschiedene Anwendungsschnittstellen Zugriff auf die Daten haben. Der Zugriff erfolgt über Betriebs- und Wartungsprozesse und die Teams, die diese Prozesse durchführen.