5 Prognosen zur Supply Chain für 2024

Angesichts der rasanten Entwicklung des weltweiten Handels steht die Supply Chain nach wie vor im Mittelpunkt der Bemühungen von Unternehmen um Effizienz, Resilienz und Nachhaltigkeit….

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Dezember 28, 20238 Minuten Lesezeit

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Angesichts der rasanten Entwicklung des weltweiten Handels steht die Supply Chain nach wie vor im Mittelpunkt der Bemühungen von Unternehmen um Effizienz, Resilienz und Nachhaltigkeit. Auf dem Weg ins Jahr 2024 werden mehrere Trends die Supply Chain-Branche beeinflussen und neue Chancen und Herausforderungen bieten.

Im Folgenden finden Sie fünf Vorhersagen zur Supply Chain, die unserer Meinung nach das Geschehen im kommenden Jahr prägen werden.

#1 Die Supply Chains der Zukunft werden konversationelle KI nutzen

Seit vielen Jahren haben Unternehmen damit begonnen, ihre Supply Chains zu digitalisieren. Diese Entwicklung begann in den 1960er Jahren, als große Unternehmen auf der ganzen Welt die EDI-Kommunikation und Dokumentenstandards einführten. Es ist erstaunlich, wie viele Unternehmen ihre Supply Chain heute noch nicht vollständig digitalisiert haben. Deshalb erkennen sie nicht die beträchtlichen Vorteile und den ROI, die sich aus der Digitalisierung der Supply Chain ergeben können. Im Jahre 2024 werden immer mehr Unternehmen bestrebt sein, aus den Daten, die in ihrem Geschäftsumfeld ausgetauscht werden, einen größeren Nutzwert und mehr Erkenntnisse zu gewinnen. 

„Mit dem Netzwerk sprechen“ wird die Geschäftsprozesse beschleunigen

„Big Data“ als Technologie existiert bereits seit 2010. Aber im Jahr 2024 werden wir ein explosionsartiges Wachstum bei der Nutzung von generativen KI-Lösungen erleben, insbesondere bei Conversational AI-Lösungen im Bereich der Supply Chain. Unternehmen jeder Größe werden in der Lage sein, eine „Konversation mit einem Unternehmensnetzwerk“ zu führen, das mit ihren Geschäftssystemen und ihrer externen Händlergemeinschaft verbunden ist. Dies wiederum wird das Onboarding von Lieferanten beschleunigen und die Logistikflüsse optimieren. KI wird die Art und Weise, wie Nutzer mit ihren Geschäftsnetzwerken interagieren, verändern: von einer verbesserten Bestandsverwaltung bis hin zur Beschleunigung von Zahlungen zwischen Parteien.

#2 Intelligente Schaltzentralen bieten Supply Chain-Verantwortlichen verwertbare Erkenntnisse 

Angesichts der Anstrengungen weltweiter Supply Chains, die Risiken und Folgen störender Ereignisse zu mindern, ist Transparenz entscheidend, um zeitnahe und präzise Entscheidungen zu treffen. Es reicht jedoch nicht aus, einfach nur Zugang zu relevanten Informationen zu haben. Die Benutzer müssen auch die richtigen Informationen identifizieren, auf die sie sich je nach ihrer Rolle und ihren Zuständigkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt konzentrieren können. Risikoindikatoren für Lieferanten, Leistungskennzahlen, extreme Wetterphänomene, Arbeitskonflikte und viele andere Informationen sind alle für den Betrieb der Supply Chain möglicherweise von Bedeutung. Sie sind jedoch nur dann aussagekräftig, wenn Sie erkennen können, wie sie sich auf Ihr Unternehmen auswirken werden und welche Schritte unternommen werden können, um diese Auswirkungen zu mildern.

Kommandozentralen werden Kontrolltürme ersetzen

Unternehmen, die nicht nur über Informationen verfügen, sondern diese auch für sinnvolle Maßnahmen nutzen wollen, benötigen eine entsprechende Technologie. Im Jahr 2024 werden die herkömmlichen Control Towers der Supply Chain voraussichtlich mehr und mehr durch intelligente Kommandozentralen ersetzt oder ergänzt werden. Diese Kommandozentralen werden Funktionen nutzen, die über die Verfolgung von KPIs hinausgehen. Sie werden es den Nutzern ermöglichen, auf mehr Erkenntnisse zuzugreifen und Hinweise zu erhalten, worauf sie sich konzentrieren müssen. Dazu müssen verschiedene technische Funktionen zusammengeführt werden, vom rollenbasierten Zugriff und der vielfältigen Datenintegration bis hin zu speziellen Benutzeroberflächen und KI-gestützten Analysefunktionen. Wie bei den meisten komplexen IT-Lösungen wird es keine Standardlösung für alle geben. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit werden für den Erfolg entscheidend sein.

#3 Unternehmen werden Geschäftsnetzwerke nutzen, um ESG- und SCOPE 3-Berichterstattung zu liefern  

Unternehmensnetze verbinden die weltweiten Supply Chains in vielen verschiedenen Wirtschaftszweigen. Sie sind allgegenwärtig und reichen bis in fast jedes Geschäftssystem und zu jedem Handelspartner oder jeder Informationsquelle. Unternehmen, die Business-Netzwerke nutzen, können seit vielen Jahren einen indirekten Nutzen daraus ziehen: Die Digitalisierung und Automatisierung von papierbasierten Prozessen hilft, weltweit Papier und natürlich auch Milliarden von Bäumen einzusparen. Die Entwicklung nachhaltigerer Lieferketten ist ein erklärtes Ziel der Entscheidungsträger in den Bereichen Supply Chain und Beschaffung weltweit. 

ESG-Mandate werden eine stärkere Abhängigkeit von Unternehmensnetzwerken für den Informationsaustausch schaffen

Mit der Einführung neuer ESG-Mandate auf der ganzen Welt sind die Unternehmen gezwungen, ihre Lieferkettenprozesse grundlegend zu ändern. Mithilfe von Business-Netzwerken können Unternehmen nicht nur Informationen auf digitalem Wege austauschen. Sie können auch aussagekräftige Erkenntnisse liefern. Sie helfen ihnen, vor- und nachgelagerte Prozesse zu optimieren und regionale Compliance-Vorgaben einzuhalten. Von der Umsetzung des Dodd-Frank-Gesetzes zu Konfliktmineralien in den USA bis hin zur Einhaltung des Gesetzes zur Sorgfaltspflicht in Lieferketten (Act on Corporate Due Diligence in Supply Chains – Supply Chain Due Diligence Act) durch alle Unternehmen in Deutschland werden ethische und nachhaltige Beschaffungspraktiken in Zukunft zu einer unabdingbaren Geschäftspraxis.

Wir gehen davon aus, dass bis 2024 weitere Länder ähnliche Vorschriften erlassen werden. Diese werden voraussichtlich die neueren Verordnungen von SCOPE 3 enthalten. Die Unternehmen werden für die Überwachung der Kohlenstoffemissionen verantwortlich sein, die auf jeder Stufe ihrer Supply Chain erzeugt werden. Dies gilt auch für den Transport von Waren über die einzelnen Etappen. Business-Netzwerke werden für den Austausch von ESG- und SCOPE-3-Informationen eine zentrale Rolle spielen.  Wahrscheinlich werden neue EDI-Transaktionen entstehen oder bestehende Transaktionen aktualisiert werden, um Informationen über die ESG- und SCOPE-3-Berichterstattung aufzunehmen.

#4 Unternehmen werden sich an Managed-Services-Partner wenden, um die Herausforderungen der Integration zu meistern 

Angesichts der tiefgreifenden Veränderungen in der weltweiten Unternehmenslandschaft müssen sich die Unternehmen schnell anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Technologie spielt dabei eine Schlüsselrolle. Interessant ist, dass trotz des wirtschaftlichen Gegenwinds, mit dem die meisten Unternehmen konfrontiert sind, die Investitionen in digitale Technologien weiterhin hoch sind. Die Modernisierung und der Einsatz neuer Technologien bieten viele Chancen. Sie erhöhen jedoch auch die Komplexität und machen eine stärkere Integration zwischen verschiedenen Systemen und Anwendungen erforderlich – sowohl intern als auch im erweiterten Geschäftsumfeld.

Eine Neugewichtung der Ressourcen wird dazu beitragen, die wachsenden Anforderungen der B2B-Zusammenarbeit zu erfüllen

Auf dem Weg ins Jahr 2024 und darüber hinaus müssen Unternehmen ihre IT-Ressourcen an die veränderten Anforderungen anpassen. Dazu gehört auch eine Neuausrichtung der Ressourcen für die B2B-Integration, um die Nachfrage nach mehr Konnektivität und Prozessautomatisierung mit externen Geschäftspartnern zu erfüllen. Doch aufgrund der Vielschichtigkeit der B2B-Konnektivität wird es immer schwieriger, Mitarbeiter mit den richtigen Fähigkeiten und Kenntnissen für die Verwaltung komplexer Integrationsprojekte zu finden und zu binden. Da viele erfahrene Fachleute mit Know-how in den heute noch aktiv genutzten Kerntechnologien in den Ruhestand gehen, müssen die Unternehmen einen Plan für die Kontinuität der B2B-Integration erarbeiten. Dies wird viele Unternehmen dazu veranlassen, enger mit Managed Service Providern zusammenzuarbeiten. Diese Anbieter können das benötigte Spektrum an Fähigkeiten auf Abruf anbieten, um Kontinuität, Verfügbarkeit und optimale Nutzung der Ressourcen zu gewährleisten.

#5 Digitale Produkt-Ausweise sorgen für Compliance und revolutionieren gleichzeitig das Kundenerlebnis und das Produktdesign

Die Digitalisierung eines Produkts ist kein neues Konzept. So hat sich z. B. der digitale Zwilling bei der Produktgestaltung, -prüfung und -nutzung durchgesetzt. Die Einbeziehung identitätsbasierter Modelle wie des digitalen Ausweises wird jedoch neue Anwendungsfälle und auch neue Herausforderungen mit sich bringen. Im Jahr 2024 wird es ein neuerliches Interesse an digitalen Zwillingen geben. Dabei wird der digitale Ausweis genutzt, um Nachhaltigkeitsprojekte voranzutreiben, insbesondere solche, die durch staatliche Vorschriften geregelt sind. Die Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte (ESPR) in der Europäischen Union ist ein gutes Beispiel für solche Vorschriften.

Der Schutz von Informationen wird für die Verwaltung des digitalen Auweises entscheidend sein

Eine der größten Herausforderungen bei digitalen Auweisen besteht darin, zu regeln, wer Zugriff auf Daten wie Standort oder persönliche Informationen über den Produktnutzer erhält. Dies kann insbesondere in stark regulierten Branchen wie dem Gesundheitswesen problematisch sein, wo Patientendaten geschützt, aber dennoch von autorisierten Gruppen genutzt werden müssen. Um einen echten Nutzen zu erzielen, benötigt der digitale Ausweis ein starkes Governance- und Authentifizierungssystem. Wenn er mit einem starken Sicherheitskonzept implementiert wird, kann er ein wichtiger Bestandteil der digitalen Transformation eines Produkts sein. Er liefert Einblicke in die anfängliche Nutzung und den gesamten Lebenszyklus des Produkts.

Mit digitalen Pässen haben Hersteller jeder Größe Zugang zu wertvollen Daten, die sie zur Verbesserung des Produktdesigns und der Kundenerfahrung nutzen können.  Erfahren Sie mehr darüber, wie OpenText Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Supply Chains unterstützt und die Technologien bereitstellt, die 2024 und darüber hinaus die Supply Chains revolutionieren werden.

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