Studie B2B-Integration: Wie reif sind Unternehmen im Durchschnitt?

Als Service-Provider für B2B-Integration werden wir oft gefragt: „Was machen denn andere Firmen für die B2B-Integration?“ Wenn wir über den Reifegrad der B2B-Integration (Englisch) sprechen, wollen wir natürlich wissen, wie wir im Vergleich zu anderen dastehen. Tatsächlich lautet eine Definition von „reif sein“ auch „den anderen in der Entwicklung voraus sein“.

Dieser Post befasst sich mit der aktuellen Studie „The B2B Integration Path: A Roadmap for Business Value Generation“ von SCM World (Englisch). Die Umfrage behandelt die Entwicklungen und Charakteristiken von Firmen, die sich in der Mitte des Reifezyklus der B2B-Integration befinden. Von den befragten Unternehmen wurden 70% der mittleren oder analytischen Stufe zugeordnet. Damit ist diese Stufe der Durchschnittswert der B2B-Integration, den wir für unseren Vergleich nutzen.

Die vollständige Studie beleuchtet den gesamten Reifeprozess und kann hier herunterladen werden.

B2B Integration

Der Schritt von „Informationsbezogen“ zu „Analytisch“

Auf der zweiten (informationsbezogenen) Stufe des Reifeprozesses der B2B-Integration sind die Unternehmen nur mit einigen wenigen wichtigen Geschäftspartnern digital vernetzt. Die Sicht auf die Supply Chain ist also nur begrenzt. In der dritten Stufe (analytisch) gewinnen die Organisationen „gemeinsame Erkenntnisse, indem Nachfrage- und Angebots-Daten digital verknüpft, zusammengefasst und analysiert werden“.

Mehr Details zur Definition der einzelnen Stufen finden Sie in meinem Blog-Post zu den 5 Stufen des Reifezyklus der B2B-Integration (Englisch).

Wie entwickelt sich nun ein Unternehmen von Stufe zwei zu Stufe drei? Unsere Studie hat dafür drei Faktoren des Reifeprozesses (Mitarbeiter, Prozesse und Technologie) untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass sich Unternehmen, die sich auf Stufe zwei befinden, in mehreren Punkten von jenen auf der dritten Stufe unterscheiden.

Personal

Im Bereich Personal gibt es zwei wesentliche Unterscheidungsmerkmale zwischen Stufe zwei und Stufe drei. Zum einen verfügen Unternehmen der Stufe drei bereits über funktionsspezifische oder funktionsübergreifende B2B-Expertise. Nur 29% der Unternehmen in der zweiten Stufe haben bereits B2B-Expertise aufgebaut, gegenüber 78% bei Unternehmen in Stufe drei. Zum anderen geht es um den Einsatz von B2B-Spezialisten. In Stufe zwei waren die B2B-Spezialisten bei 61% der Firmen auch noch mit anderen Aufgaben betraut – nur 17% Prozent der befragten Unternehmen beschäftigten ausschließlich für B2B zuständige Mitarbeiter. Anders bei Stufe drei: nur 22% der Unternehmen haben keine fest zugeordneten B2B-Ressourcen. Der Großteil (78%) beschäftigt zumindest einige B2B-Spezialisten.

Prozesse

Wenn es um Prozesse geht, weisen Unternehmen der Stufe drei eine signifikant höhere digitale Vernetzung mit Geschäftspartnern auf. Zudem ist die Zeitspanne für die Integration neuer digitaler Partner deutlich kürzer. Von den Studienteilnehmern der Stufe zwei waren nur 34% der Unternehmen mit mehr als 20% ihrer Geschäftspartner digital vernetzt. In Stufe drei steigt dieser Prozentsatz auf 83%.

Für das On-Boarding neuer Handelspartner benötigten 68% der Stufe-drei-Betriebe mehr als vier Wochen. Kein einziges Unternehmen der Stufe zwei konnte sich in weniger als zwei Wochen mit einem neuen Geschäftspartner vernetzen. Im Unterschied zu Unternehmen der Stufe drei: gut über die Hälfte (60%) integrierten neue Partner in weniger als vier Wochen, 23% sogar in unter zwei Wochen.

Technologie

Wenn es um Technologien geht, unterscheiden sich die beiden Stufen zuerst bei der Standardisierung der Tools. 62% der Unternehmen in Stufe zwei haben keine Tools für die B2B-Integration definiert. In Stufe drei trifft das nur auf 10% der Unternehmen zu. Stattdessen berichten 44% der Betriebe in Stufe drei, die wichtigsten Tools wären definiert und würden an den jeweiligen Standorten auch durchgängig eingesetzt. Und weitere 42% sagen, sie hätten die wichtigsten Tools definiert und würden sie auch standortübergreifend durchgängig nutzen.

Der Schritt zu Stufe drei bedeutet gleichzeitig auch die Verabschiedung der hergebrachten Transaktionsmodelle Papier, Fax, Telefon und E-Mail. In Stufe drei bezeichnen lediglich 11% der Unternehmen diese Modelle als primäre Vorgehensweise, in Stufe zwei sind es noch fast die Hälfte (45%). Die Transaktionen verlagern sich stark in Richtung EDI (elektronischen Datenaustausch, Englisch) und Portale. Von den Betrieben in Stufe zwei kommunizieren nur 14% hauptsächlich elektronisch, von den Unternehmen in Stufe drei bereits 50%.

Letztendlich weisen Unternehmen, die sich von Stufe zwei zu Stufe drei entwickeln, eine vermehrte Einbindung ihrer Geschäftsprozesse in ERP-Systeme auf. In Stufe zwei haben 90% der Unternehmen entweder gar keine oder nur wenige Geschäftsprozesse in ERP-Systemen abgebildet. In Stufe drei werden dagegen bei 61% der Unternehmen alle oder zumindest die meisten Transaktionen in ERP-Systemen dargestellt.

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